Lean Production ist der Schlüsselfaktor für die Skalierung Ihres Lebensmittel- und Getränkeunternehmens. Wie erreichen Sie das?

Es ist nicht einfach, in der Lebensmittel- und Getränkebranche Fuß zu fassen. 75 % der Marken abgepackter Verbrauchsgüter erwirtschaften in ihrem ersten Jahr weniger als 7,5 Millionen US-Dollar und nur 3 % überschreiten bei Erstjahresverkäufen 50 Millionen US-Dollar.

Sogar Unternehmen, die erfolgreich starten, können Probleme haben, langfristig zu wachsen. Und nicht immer liegt es an den Produkten. Zum wesentlichen Hindernis wird für viele Verarbeiter, Hersteller und Händler die Skalierung der Betriebsabläufe, um die steigende Nachfrage zu bewältigen.

Die meisten Lebensmittel- und Getränkehersteller beginnen mit einem schlanken Produktionsmodell. Aber wie behält man diese schlanke Organisation im wachsenden Unternehmen – ohne die Produktion zu beschränken? Sehen wir uns das einmal genauer an.

Automatisierung ist eine Schlüsselkomponente für Wachstumsbereitschaft

Auf Wachstum umzuschalten, ist für jedes Unternehmen eine Herausforderung, aber schnell wechselnde Trends setzen Lebensmittel- und Getränkemarken zunehmend unter Druck. Plötzliche Verkaufsspitzen, verursacht etwa durch virale Verbreitung von Produkten in den sozialen Medien, können dazu führen, dass Ihr Unternehmen nicht mehr mit der Nachfrage Schritt halten kann und die Produktionskapazitäten unzureichend sind.

In einer exklusiven Aptean-Umfrage gaben 74 % der nordamerikanischen Lebensmittelverarbeiter, -hersteller und -händler an, dass sie die ständige Anpassung an Verbraucherwünsche als erhebliche Herausforderung sehen.

Kürzlich veröffentlichte Aptean ein E-Book für schnell wachsende Marken, in dem die Schlüsselkomponenten betrachtet werden, die Ihr Unternehmen benötigt, um Verkaufschancen zu nutzen und Abläufe zu skalieren.

Zwar spielt jede Komponente im Endprodukt eine Rolle, aber Automatisierung ist der Schlüssel, um wachstumsbereit zu sein. Je weniger sich Ihre Marke auf manuelle Prozesse verlässt, desto schneller können Sie die Produktion skalieren, ohne Qualitätseinbußen hinzunehmen.

Warum ist das so wichtig? Kapazität ist einer der Faktoren. Mit automatisierten Vorgängen sind die Größe oder die Beschränkungen Ihrer Arbeitskräfte kein Hindernis. In einer Phase schnellen Wachstums passiert es leicht, dass man sich in einem Hamsterrad wiederfindet. Man findet nicht schnell genug geeignet qualifiziertes Personal, um mit der Nachfrage Schritt zu halten.

Digitalisierung Ihrer Produktion macht Sie weniger abhängig von menschlicher Arbeit – und digitale Prozesse sind so gestaltet, dass sie mit Ihrem Geschäft mitwachsen. Technologie kann Ihnen auch dabei helfen, kritische Prozesse zu handhaben, die sich auf Ihre Produkteinführungszeit auswirken. Indem Sie beispielsweise automatisch Zutaten nachbestellen, wenn der Vorrat eine bestimmte Untergrenze erreicht, oder die Anlagenleistung mithilfe eines Instandhaltungsplans überwachen, um Produktionsunterbrechungen infolge von Anlagenausfällen zu vermeiden.

Entscheiden Sie sich für die richtige Software und Sie erhalten die umfassende Übersicht über die komplette Produktion. Eventuelle Engpässe können in kürzester Zeit erkannt und eliminiert werden. Ihre gesamte Infrastruktur wird viel effizienter und der schlanke Betrieb Ihres Unternehmens kann im Zuge des Wachstums beibehalten werden.

Welche Technologien sind für die schlanke Produktion unabdingbar?

Viele schnell wachsenden Lebensmittel- und Getränkemarken verstehen den Nutzen der digitalen Transformation, sind aber geblendet von der großen Auswahl. Wenn Ihr Budget lediglich ausreicht, um in ein, zwei oder drei System zu investieren, welche sollten Sie priorisieren?

Basierend auf unserer jahrzehntelangen Erfahrung in der Unterstützung von Lebensmittel- und Getränkeunternehmen betrachten wir drei Technologien als unabdingbar für eine schlanke Produktion:

1. Software für Enterprise Resource Planning (ERP)

Wenn Sie nur in ein einziges Instrument investieren können, dann kann eine ERP-Software ein Impulsgeber sein. Eine solche umfassende Lösung ermöglicht die Optimierung aller Vorgänge, von der Bestandsverwaltung bis zur Auftragsverarbeitung, und sorgt für eine maximal effiziente Fertigung und Qualitätskontrolle Ihrer Produkte.

Aufgrund der Multifunktionalität der ERP-Software ist es nicht erforderlich, in mehrere Nischenlösungen zu investieren (und diese zu integrieren). Besser noch: Mit speziellen ERP-Systemen für die Lebensmittelbranche erhalten Sie zusätzliche branchenspezifische Funktionen. Zum Beispiel:

• Automatische Berechnungen von Stücklisten (Bill of Materials, BOM), die mit der Produktkennzeichnung verknüpft sind, um die Angabe der richtigen Werte und Allergeninformationen sicherzustellen und so Mängel und Produktrückrufe zu reduzieren.

• Vollständige Chargenverfolgung (Downstream und Upstream), um in Qualitätskontrollverfahren die in Endprodukten enthaltenen Rohstoffe zu identifizieren und die Auswirkungen von Produktrückrufen zu minimieren.

• Überwachung von Leistungskennzahlen (Key Performance Indicators, KPI) mithilfe von Terminologie und Messungen speziell für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, um Bereiche mit Verbesserungs- und Kostensenkungspotenzial zu ermitteln.

2. Software für Overall Equipment Effectiveness (OEE)

Mithilfe einer OEE-Software können Lebensmittel- und Getränkeunternehmen die Produktivität Ihrer Betriebsausrüstung überwachen und maximieren. Die Leistungsfähigkeit wird dargestellt und ineffiziente Bereiche werden identifiziert.

Mangelhaftes Anlagenmanagement ist in der Lebensmittel- und Getränkeproduktion oftmals ein Gewinnvernichter, da Ausfälle die Unternehmen bis zu 260.000 $ pro Stunde kosten. OEE-Software für die Lebensmittelbranche begegnet diesem Problem durch folgende Funktionen:

• Vernetzung Ihrer Ausrüstung zur Messung von Verfügbarkeit, Leistung und Qualität, damit Sie im Anlagenmanagement strategische Entscheidungen treffen können

• Analyse der Grundursachen von Ausfällen und Störungen, um eine kontinuierliche Verbesserung zu ermöglichen

• Automatisierung von Alarmen, Aktualisierungen und Berichten zum Produktionsstatus, um die internen Ressourcen zu straffen und ihre Kosten zu senken

Eine Untersuchung von Aptean ergab, dass 41 % der Lebensmittelunternehmen, die eine digitale Transformation ihrer Wartungsvorgänge durchführen, bereits Verbesserungen in den KPIs sehen.

3. Software für Enterprise Asset Management (EAM)

Das EAM arbeitet Hand in Hand mit OEE-Software und hilft Unternehmen bei der Optimierung ihrer Anlagenverwaltung und -wartung.

Ein EAM-System ist besonders wirkungsvoll, wenn Sie von reaktiven zu präventiven Wartungsprogrammen übergehen, um ungeplante Ausfallzeiten zu reduzieren und präventive Wartungsarbeiten intelligent zu planen. Beispielsweise bietet die EAM-Software für die Lebensmittel- und Getränkebranche Ihrem Unternehmen die folgenden Möglichkeiten:

• Übermittlung, Verwaltung und Aktualisierung von Arbeitsaufträgen über eine einzige Plattform, auf die Ihr gesamtes Wartungsteam zugreifen kann

• Integration geplanter und Notfallwartungsarbeiten unter Priorisierung der Arbeiten, die sich am stärksten auf die Produktionskapazitäten auswirken

• Einblick in den Wartungsverlauf, die Ausfallursachen und anderen Daten, um Sie bei wichtigen Entscheidungen zu unterstützen – zum Beispiel wann Maschinen repariert oder ausgetauscht werden müssen

Ein gut funktionierendes Wartungsprogramm verbessert die Produktivität Ihrer Anlagen und senkt gleichzeitig die Kosten für deren Wartung.

Cloudbasierte Software für eine skalierbare Technologieausstattung wählen

ERP-, OEE- und EAM-Systeme können Ihnen helfen, schnelles Wachstum bei einem weiterhin schlanken Betrieb zu erzielen, aber das ist längst nicht alles. Wir haben bereits die Vorteile von speziell für den Lebensmittelbereich entwickelter Software herausgestellt. Und es gibt weitere Faktoren, die mitbestimmen, inwieweit Ihre Technologieausstattung die Skalierbarkeit des Geschäfts unterstützt.

Zum Beispiel kann cloudfähige Software eine entscheidende Rolle bei der Markenexpansion spielen. Mit cloudbasierten ERP-, OEE- und EAM-Systemen kann Ihr Unternehmen je nach Produktionsanforderungen ganz einfach neue digitale Funktionen einführen – aus der Ferne bereitgestellt, ohne technischen Aufwand.

Unser Bericht Food and Beverage 2024 Trends and Outlook for North America zeigt, dass 60 % der Verarbeiter, Hersteller und Händler einen Übergang zum Cloud-Modell erwägen oder prüfen und dass Unternehmen, die bereits cloudbasierte Technologien verwenden, 2023 mit höheren Umsätzen rechnen als jene, die lokal installierte Software nutzen.

Cloudbasierte Software ist zudem standortunabhängig und ermöglicht Ihnen daher, im Zuge des Geschäftswachstums neue Nutzer und Einrichtungen hinzuzufügen. Lokal installierte Software erfordert Server an jedem Standort oder Verbindungen zu externen Rechenzentren. Es ist schneller und kostengünstiger, Software über die Cloud zu verteilen und Verbindungen über Programmierschnittstellen (Application Programming Interface, API) mit anderen Plattformen herzustellen.

LESEN SIE WEITER: Warum sollten Sie Ihr ERP-System für die Lebensmittel- und Getränkebranche in die Cloud transferieren?

Chancen zum Ankurbeln des Markenwachstums nutzen

Bei der Produktionseffizienz geht es nicht nur um die Erfüllung der Nachfrage. Es geht auch um die Nutzung von Chancen und die Ankurbelung des Markenwachstums.

In einer Branche, in der sich Trends über Nacht ändern können, ist Agilität unverzichtbar. Durch die Automatisierung von Kernprozessen kann Ihr Unternehmen mit den Verbraucherwünschen Schritt halten und gleichzeitig einen schlanken Betrieb bewahren.

Jede neue Technologie stellt eine erhebliche Investition dar, aber mit einer taktischen Entscheidung über die einzuführenden Instrumente maximieren Sie die Vorteile der Automatisierung, ohne Ihr Budget allzu sehr zu strapazieren – besonders wenn Sie eine cloudbasierte branchenspezifische Lösung wählen.

Welches sind die anderen Komponenten für schnelles Markenwachstum? Laden Sie das Challenger Brand Recipe Book von Aptean herunter, um dies herauszufinden.